Gestalten, nicht gestaltet werden!

Es ist ein paar Jahre und ein paar Lebenserfahrungen und ein paar (eindeutige) Falten her, da hat mich ein sehr weiser Therapeut, mit warmen, wissenden Augen und klarer Stimme gefragt: Frau Neftel, wollen Sie Ihr Leben selbst gestalten? Oder wollen Sie weiter gestaltet werden?

Rumms. Das hat meine Welt kurz erschüttert. Und die tiefen Schichten meines kleinen Planeten haben noch lange, immer leichter werdend, nachgebebt.

Natürlich wollte ich mein Leben selbst gestalten. Aber mir war erst in dem Moment, mit diesem Menschen, auf einmal klar, dass ich genau das eben seit vielen Monden schlicht nicht mehr gemacht hatte.

Ich hatte mich selbst zu einer Art Spielball der äußeren Einflüsse gemacht. Und hatte so mehr und mehr anderen Menschen, Jobs, Kalendern, Strukturen, Smartphones die Gestaltung meines Lebens überlassen.

Das war ein wichtiger Erweckungsmoment für mich.

Ich wusste nur schlicht noch nicht, wie ich es besser machen sollte und könnte. Das kam erst langsam zu mir. Durch die verschiedenen Coaching-Methoden. Und schlicht auch dadurch, dass ich es für mich ausprobieren musste.

Immer mehr meiner Klienten kommen mit ganz ähnlichen Fragestellungen zu mir. Wie gewinne ich die Kreativ-Macht über mein Leben zurück? Wie schaffe ich es, nicht mehr so fremdgesteuert zu sein? Wie komme ich zu meinem eigenen Ziel, zu meiner eigenen Zeit, zu meinem eigenen Rhythmus (zurück)?

Ich kann dann immer zuerst nur gratulieren. Denn wer überhaupt schon die Erkenntnis gewonnen hat, dass er gerade sein eigenes Leben nicht ausreichend selbst gestaltet, der hat den aller ersten, den wesentlichen Schritt schon gemacht. Er ist wach geworden. Und weiß zumindest schon, dass er etwas verändern muss und soll und will.

Er ist also auf dem Stand, auf dem ich war. Damals, im Ledersessel, bei dem Therapeuten, dessen Worte so klar waren, wie eben seine Stimme.

Der Schritt, der nach der Bewusstmachung kommt, ist schon die erste kreative Leistung.

Folgende Fragen helfen für diesen nächsten Schritt:

Wie soll Dein Leben sein, wenn Du es selbst gestaltest?

Was oder wen holst Du rein?

Wer oder was tut Dir mehrheitlich gut?

Wen oder was verabschiedest Du?

Welche Hürden erwarten Dich, wenn Du loslegst?

Und wie schaffst Du es, dass sie Dich nicht abhalten, nicht verunsichern?

Es hilft, sich ein paar Wochen lang jeden Tag aufzuschreiben: Wie habe ich meinen Tag verbracht? In wenigen Stichworten und mit einer ungefähren Stundenzahl, was wieviel Zeit eingenommen hat.

Und dann: welche Schulnote gebe ich meinem Tag.

So sammeln wir Daten über unser Leben. Und verstehen, was unsere Tage zu guten Tagen macht – was wir dementsprechend mehr brauchen. Und was wir weniger machen sollten, wenn wir mehr gute bis sehr gute Tage in unserem Leben haben wollen.

Klingt nach Aufwand. Ist aber ein Teil der Routine, die macht, dass man nicht nur einmal kurz wach wird. Sondern wach bleibt.

Bewusst zu werden, wach und aufmerksam zu bleiben, sich selbst immer wieder die eigenen Zügel, die zwischendurch aus den klammen Händen gefallen sind, zurück zu angeln: einfach ist das nicht. Und, das sage ich meinen Klienten gerne: es ist kein Prozess, der jemals aufhört. Denn gestalten heißt entscheiden. Und das müssen wir immer und immer wieder aufs Neue.

Und: es lohnt sich. SO SEHR!

Onward,

Eure
Petra Neftel


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