Mitten im tiefsten Winter wurde mir endlich bewusst, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer wohnt…

Albert Camus hat diesen wundervollen Satz geschrieben, ich habe ihn gelesen und ahnte, was der Mann in sich entdeckt hatte. Den unbesiegbaren Sommer in sich selbst zu finden, was für ein stark-schönes Bild, was für ein großes Geschenk.

Ein Geschenk, das wir uns nur selbst machen können.

Was sagt mir dieser Satz, warum resoniert er so in mir?

Wohl, weil ich so lange den Sommer im Außen gesucht habe.

Ich bin oft in meinem Leben mit innerlich kalten Schauern über dem angespannten Rücken herumgelaufen und habe versucht, mich von außen zu wärmen. Mit einem warmen Mantel aus Anerkennung, einer zweite Bettdecke aus Gewolltsein, aus Gesehenwerden. Ich bin wahlweise gesehen oder gewollt oder anerkannt worden, aber die Schauer, die ja nicht auf der Hautoberfläche waren, sondern auf der Innenseite, die haben sich davon in der Regel nicht stark beeindrucken lassen. Sie blieben.

Meine liebe Freundin hat mir gerade am Telefon erzählt, dass ihre Großmutter sie immer „Sonnenschein“ genannt hat, weil sie als kleines Mädchen auf jedes Blatt, egal was sie malen sollte oder wollte, zu allererst eine riesige Sonne gemalt hat. Deren Strahlen haben sich über das ganze Bild verteilt. Und auf die Strahlen malte sie, was vielleicht die eigentliche innere oder äußere Aufgabenstellung war.

Ich glaube, als Kind haben wir den unbesiegbaren Sommer alle noch viel wacher in uns. Wir sind von innen heller und von innen wärmer, wenn wir klein sind. Irgendwann legen sich Schleierwolken über unsere Sonnenstrahlen und wenn wir nicht verdammt aufpassen, auch auf die vielleicht noch hellen, warmen Strahlen in unseren Kindern. Die Wolken werden dicker und sie werden dunkler mit der Zeit. Unser innerer Sommer ist dann nicht tot, nicht tiefer Herbst, nicht weg; er ist ja unbesiegbar. Aber er wird kleiner, schmaler, leichter zu übersehen, leichter zu überfühlen.

Albert Camus musste erst mitten in den tiefsten Winter gehen, um den unbesiegbaren Sommer in sich wiederzufinden. Es musste ihm erst sehr kalt werden, bevor er die Strahlen in sich wiederfand.

Ich glaube, so war das bei mir auch. Ich musste erst lernen, dass Gesehenwerden, Gewolltsein, Anerkennung im Außen zwar toll sind. Dass ich die innere Kraft meines unbesiegbaren Sommers aber ganz alleine wiederfinden muss.

Jetzt bin ich im tiefsten Winter. Es ist sehr kalt, da draußen. Und ich fühle meine Strahlen in mir. Hell. Warm.

Und manchmal, ganz manchmal, kann man sie im Außen sogar sehen.

Passt auf Euch auf!

Eure
Petra


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