Ziele verändern sich – wie erreichst Du sie trotzdem?

Nietzsche hat mal gesagt: Viele sind hartnäckig in Bezug auf den eingeschlagenen Weg, wenige in Bezug auf das Ziel.

Das ist wahr. Und es wird immer wahrer.

Was der kluge Friedrich damit meinte, sehe ich in meiner Coaching-Praxis immer wieder und immer mehr. Menschen nämlich, die sich irgendwann mal ein Ziel gesetzt haben, aber vergessen haben, dass Ziele sich bewegen. Dass Hindernisse auftauchen, dass es Ablenkungen gibt, dass Niederlagen warten. Und dass es eben nicht ausreichend ist, EINEN einzigen Weg einzuschlagen. Sondern dass Ziele sich dann erreichen lassen, wenn wir flexibel und frei und beweglich darauf losmarschieren, fokussiert, aber nicht versteift.

Was wolltest Du, was wollten Sie erreichen? Was war die große, die übergeordnete Vision? Und was ist passiert, along the way?

Gab es einen inneren Zielerreichungsplan und dann ist das Leben reingegrätscht, mit ein paar Hürden im Gepäck und hat Dich/ Sie ausgelacht? Gab es ein Knäuel, da wo der eine Faden hätte sein sollen, an dem entlang Du Dich zum Ziel hangeln wolltest. Und das Knäuel hatte so viele Knoten und so viele Enden, dass der Anfang nicht zu finden war, egal wie viele Anläufe Du genommen hast? Hat irgendwann der Fokus nachgelassen? Oder sich der Sinn des Ziels irgendwann nicht mehr recht erschlossen?

Ziele sind scheue, sensible, manchmal geradezu divenhafte Wesen – und sie stehen sehr selten still.

Das musste auch ein Klient von mir feststellen, der unbedingt in die Geschäftsführung eines größeren Medienunternehmens aufsteigen wollte. Er hatte fokussiert Hierarchiestufe um Hierarchiestufe genommen, sich fortgebildet, um Plätze in den relevanten Gremien bemüht. Als sein Ziel in greifbarer Nähe war, wurde sein Unternehmen von einem internationalen Netzwerk aufgekauft. Und all die wichtigen Stufen, all die gebildeten Seilschaften waren egal – auf einmal zählten Internationalität, Innovation, Feuer im Blick und die Kunst, sich ganz anders selbst zu vermarkten, zu positionieren.

Als er zu mir kam, in genau dieser Zeit, war er verzweifelt. Nicht nur, dass seine Strategie nicht aufgegangen war und er sich neu erfinden musste – er wusste schlicht nicht mehr, ob er dieses Ziel unter den neuen Umständen noch erreichen wollte. Geschweige denn erreichen konnte.

Wir haben ein paar Sitzungen gebraucht, um dahinter zu kommen, was passiert war. Und um herauszufinden, dass ihm genau das Nietzsche-Phänomen wiederfahren war. Er hatte diesen einen einzigen Weg für sich eingeschlagen und irgendwann gar nicht mehr reflektiert, ob der noch für ihn stimmte. Ob er sich schrecklich verbog in all den Gremien, in all der internen Lobbyarbeit.

Sein Ziel war es eigentlich gewesen, zu führen und zu gestalten.

Und als er sich daran wieder erinnerte, passierte etwas in ihm.  Er spürte wieder, wofür er mal angetreten war.  Was der größere Sinn gewesen war: führen und gestalten. Und da, auf einmal, kam auch das Feuer in seinen Blick zurück.

Und der Hunger. Und die Lust.

Wir erarbeiteten eine neue Zielerreichung, einen Weg, wie er sich in dem neuen Netzwerk flexibel einbringen und wie er mitgestalten konnte.

Es hat ein bisschen gedauert, seine eigene Neupositionierung zu formen und dann zu vermarkten.

Aber er ist – völlig zurecht – einer von zwei Geschäftsführern geworden.  

Weil er sei Ziel neu ergründet hat, weil er nicht stehen geblieben ist, sondern sich selbst gestretcht hatte. Weil er nach der großen Bedrohung auch die große Chance für sich erkannt hat. Und weil er sich voller Leidenschaft getraut hat, sich selbst hinein zu werfen, in die Erreichung.

Habe ich schon mal gesagt, wie glücklich es mich macht, Menschen dabei zu begleiten, ihre Ziele zu erreichen? Das ist mein Ziel. Immer und immer wieder.


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