Charisma-Kuss: Lerne zu strahlen

Es ist eine hochkarätige Veranstaltung. Die Teilnehmer haben ordentlich Geld in die Hand genommen, um hier zu sein. Die Veranstalter noch viel mehr. Das Line-Up der Keynotespeaker ist beeindruckend – es geht, wie so oft derzeit – um Digitalisierung und Change – und wie man seine Unternehmungen und seine Mitarbeiter mitnimmt, durch diese wirre, wahnsinnige Zeit.

Die ersten beiden Redner rocken die Bühne. Sie sind einwandfrei. Guter Inhalt, auf den Punkt präsentiert, amerikanisch aufgebaut, smart und entertaining: da hat der ein oder andere Coach hundertprozentig seine Finger im Spiel gehabt. 

Dann kommt eine Frau auf die Bühne. Sie ist ein bisschen älter, als man bei diesem Thema erwarten würde. Sie ist ein bisschen zu dunkel gekleidet, unhipp geradezu. Hat keine Powerpointpräsentation und auch keine Karten in der Hand. Und sie sieht erst einmal einen langen Moment von der Bühne herunter. Jeder im Raum fühlt sich angesehen – als stünden wir alle gleichzeitig vor einer fleischgewordenen Mona Lisa. Sie hält den Blick in 200 Augenpaare und nickt ganz leicht, so als habe sie uns alle gleichsam erkannt und verstanden. Schon in diesem Moment, in diesem unsagbar leisen, kraftvollen Moment, hatte sie alle Seelen im Raum berührt. Und glaubt mir: das ist bei einem solchen Publikum nicht weniger als ein Wunder. Denn viele hier wollten gar nicht berührt werden.

Was ist also passiert? Diese Frau, diese Vorträgerin, hatte das, wofür wir nur das diffuse Wort Charisma zur Verfügung haben. Charisma kommt aus dem Altgriechischen und hat sowohl da, im Ursprung, als auch in der christlichen Welt die Bedeutung „Gottes Geschenk“ – in Bezug auf Inspiration, Erleuchtung und Ausstrahlung. Wir merken schon daran, wie viele Worte wir brauchen, um Charisma einigermaßen vollständig zu übersetzen, dass es etwas sehr Feines ist, etwas Scheues, etwas schwer zu Greifendes.

Wenn Charisma also Gottes Geschenk ist und auch nur im Ansatz irgendwas Erleuchtetes hat, wie sollen wir so etwas erlernen können?

Nun, in dem wir uns charismatische Menschen genau ansehen und die Studien, die es zum Thema gibt.

Was wir lernen können, um charismatischer zu werden, um es zu schaffen, einen Raum voller Fremder für uns zu gewinnen:

  • Wir bauen Verbindung auf. Beziehung. Wir hauen nicht nur Fakten raus, zeigen bunte Bilder und sind perfekt und damit unnahbar. Wir sehen uns die Menschen an, mit denen wir es zu tun haben. Wir starten vielleicht mit einer Frage. Wir setzen uns rhetorisch mit ihnen in ein Boot. Wir stellen Verbindungen her, die Sinn machen – und die glaubhaft sind.
  • Wir kreieren einen Rahmen für das, was wir sagen wollen, der anziehend ist. Wir sprechen in Metaphern und Bildern. Wir kümmern uns um einen Spannungsbogen, in dem, was wir erzählen.
  • Wir sprechen über Ziele, über Ambitionen, über Haltung. Unsere eigene. Und die unserer Zuhörer. Und: wir meinen genau das, was wir sagen. No Bullshit. Ganz wir sein.
  • Und: wir sind auch in der Art, in der wir sprechen, wir selbst. Wir versuchen nicht, zu kopieren. Wir sind so temperamentvoll, wie wir sind, so laut, oder so leise. Aber, ganz egal wie wir sind: wir sind zu 100% bei den Menschen für und mit denen wir gerade sprechen. Wir lassen sie mit unserer Aufmerksamkeit nicht ein einziges Mal los. Wir sprechen FÜR sie. Und MIT ihnen. Nicht zu uns selbst.

Die gute Nachricht ist: der Unterschied zwischen charismatisch und nicht charismatisch ist zart.

Und trotz seiner Zartheit entscheidet er darüber, ob Menschen uns folgen, uns glauben, uns trauen.

Kümmern wir uns um unser Charisma. Bauen wir es auf. Ganz behutsam. Nicht technisch. Sondern von Innen heraus. Dann trägt es uns, weiter und weiter. Zu Verbindungen, die wir so niemals für möglich gehalten hätten.

Strahlt!
Eure Petra


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