Die Kraft von Entscheidungen – und warum wir uns so schwer mit ihnen tun

Die Kraft von Entscheidungen. Das Ende vom Verschieben. Warum wir vor Bergen sitzen und die wichtigsten Schritte, mit denen wir lernen, wieder in Steinschichten zu denken.

Hast Du das Gefühl, vor einem sehr großen Berg zu sitzen? Der Berg ist all das, was zu tun, zu denken und zu entscheiden wäre. Du sitzt davor: und bist plötzlich sehr klein.

Denn warum auch immer: irgendwie hängt alles auf einmal zusammen. Der Berg ist eben nicht mehr Steinschicht um Steinschicht, die sich als Folge der Plattentektonik unseres wundervollen Planeten gegeneinander geschoben und irrsinnig aufgeformt haben. Du siehst nicht mehr Schicht um Schicht, kleinstes Steinteilchen um kleinstes Steinteilchen. Du siehst: Berg. Groß. Machtvoll. Ein Ganzes.

Und ein Ganzes ist eben sehr schwer anzugehen, wenn es so groß ist, wie ein Berg und so machtvoll, wie eine irgendwie ungute Lebenssituation.

Was sind die Zusammenhänge, die Du fühlst? Die sich in Dir zusammengezogen haben, die Dich nahe an die Entscheidungsunfähigkeit bringen?

Wenn Du Dich entscheidest, Dich aus Deinem Job zu befreien, der Dich vielleicht ausbrennt, oder frustet, dann hängt daran vielleicht auch Dein Status (gefühlt), Deine Partnerschaft könnte genauso beeinträchtigt sein, wie Dein Kontostand, wie das nervöse Zucken knapp unter Deiner Augenbraue, wie Dein Schlaf?

Wenn Du Deine Partnerschaft beendest, weil Du Dich nicht gesehen fühlst, hängt daran das Seelenheil der Restherde, die empfundene Sicherheit Deiner Existenz, das halb abbezahlte Haus, zwei Drittel des gemeinsamen Freundeskreises und halbbewusst auch noch die Bestätigung Deiner Mutter, die immer schon sagte, dass die Wahl völlig daneben sei?

Wenn Du in Deinem Business am Scheideweg stehst und rechtsrum ein riesiger Change-Prozess auf Dich zukäme und linksrum ein riskantes, aber eventuell auch lockendes und möglicherweise auch erfolgreiches Weiterso. An beiden Optionen hängen Ängste, hängen andere Menschen, hängen befürchtete oder reale Einflüsse auf andere Lebensbereiche.

Und weil alles irgendwie zusammenhängt, entscheiden wir erst einmal: nichts. Und warten.

Und das ist, so muss man das sagen, leider die falscheste aller alleinigen Entscheidungen.

Was können wir also tun, wenn der Berg groß und ohne Anfang und Ende zu sein scheint? Wenn das Nichtentscheiden vermeintlich weniger Kraft kostet als das Entscheiden (was ein kompletter Trugschluss ist)?

Wir können und wir müssen uns den Berg vornehmen – und ihn in wieder in seine ursprünglichen Steinschichten zerteilen. Das, was es komplex macht, entkomplexisieren (gibt’s nicht, sollten wir aber in unseren Wortschatz mit aufnehmen). Das geht wunderbar mit einer kleinen Reflexion:

Ganz frei und bitte schriftliche rausgehauen und noch gar nicht sortiert, nicht priorisiert, nicht bewertet:

  1. Was drückt mich?
  2. Welche Entscheidungen stehen an?  

Wenn der Berg erstmal auf Deinem Papier liegt, geht es weiter:

  1. Was hat für mich welchen Platz – also welche Entscheidung steht an 1, welche an 2, welche an 3 und so weiter.

Und dann: wenn wir uns für etwas entscheiden, entscheiden wir uns in der Regel im selben Moment auch gegen etwas. Und vice versa. Deshalb, ganz wichtig, die nächste Reflexion:

  1. Was befürchte ich, wenn ich Entscheidung 1 treffe? Was ist der worse case, wenn ich Entscheidung 2 treffe? 3 und so weiter...

Und um in die Handlung zu kommen:

  1. Welche Lösungen fallen mir ein für 1, welche für 2, welche für 3.

Es kostet Kraft, seinen inneren Berg zu aufzusprengen. Es kostet Kraft, sich auseinander zu setzen. Es kostet Kraft, es sich in Gänze anzusehen.

Aber: sehr viel weniger Kraft, als dauerhaft vor einem Berg zu sitzen, der größer und größer, machtvoller und beängstigender wird. Denn genau das ist es, was passiert, wenn wir uns nicht zutrauen, uns zu entscheiden. Für etwas und gegen etwas. Mit vollem Bewusstsein.

Schreitet voran – volle Kraft voraus!

Eure
Petra
(geschrieben in den österreichischen Bergen)


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