Selbst-Bewußt-Sein

Ich hatte mal einen guten Bekannten, der Schönheitschirurg in Kapstadt war. Einer der ersten, der damit in den frühen 90er Jahren richtig durchgestartet ist, ein dennoch herrlich bescheidener Mann. Ich fragte ihn – journalistisch interessiert – Löcher in den Bauch darüber, wer zu ihm kommt, wie viele Frauen, wie viele Männer, wer was an sich machen lässt, wie tiefgehend seine Beratungen sind, wie oft er das Gefühl hat, dass da eigentlich gerade eher die Therapiecouch das probate Mittel wäre, nicht das Skalpell, oder die damals gerade aufkommende Botox-Spritze. Deon, so heißt er, sagte etwas sehr Interessantes: Petra, zu mir kommen nicht die Menschen mit den riesigen, schiefen Nasen, nicht die, mit den wirklich tiefen Falten, nicht die mit den dicken Bäuchen, die man gut absaugen könnte. Zu mir kommen die schönen Menschen. Die meisten sind wunderschöne Frauen, die eh schon aussehen, als seien sie gerade aus der Vogue gesprungen. Und ein paar Männer, die eh schon ordentlich Sport machen und die vielleicht noch ein kleines Pölsterchen irgendwo spüren, das weg muss.

Bei mir und meinen Klienten ist das lustiger Weise ähnlich. Ich sehe, wenn ich Events moderiere, als Speaker irgendwo eingeladen werde, bei politischen Auftritten, auf Podien oder in Talkrunden viele Menschen, die in ihrem Auftreten unbedingt besser werden könnten und sollten. Die jede Pointe liegenlassen, die ihre Zuhörer und Zuschauer verpassen, die ihre Inhalte nicht rüberkriegen. Aber das sind in der Regel nicht die, die zu mir kommen. Zu mir kommen oft die, die schon richtig gut sind. Die ganz Vieles schon richtig machen. Die Extrameile um Extrameile marschieren, um erfolgreich und durchschlagend die Zuhörer zu fesseln und ihre Inhalte zu pushen. Das sind quasi meine Frauen, die aus der Vogue gesprungen sein könnten und trotzdem das Gefühl haben, nicht gut genug auszusehen.

Ich denke, mit der Selbstoptimierung ist es wie mit dem Reichtum in der Welt: die Schere zwischen arm und reich klafft immer weiter. Die Schere zwischen richtig gut und richtig schlecht auch!

Die Menschen, die ein Bewusstsein dafür haben, sich verbessern zu wollen, kümmern sich in jedem Bereich maximal darum, stretchen sich, mühen sich. Sie optimieren sich körperlich, sie suchen sich Experten wie mich, um sie über die gegebenen Hürden und Hindernisse zu bringen, sie setzen sich Ziele und meinen die ernst. Und: sie erreichen sie.

Die anderen denken nicht daran. Ja, sie wissen wahrscheinlich irgendwo tief drin, dass sie mehr aus sich, mehr aus ihrem Auftreten machen könnten. Aber sie haben noch kein wirkliches Bewusstsein für ihre eigenen Potenziale. Sie halten sich in ihrem Auftreten vielleicht auch schlicht für gut genug, weil sie gar nicht wissen, wie viel erfolgreicher sie sein könnten! Und oft haben sie auch einfach zu wenige Menschen um sich herum, die sich trauen, ihnen zu sagen: Du könntest noch so viel mehr erreichen, wenn Du Dich beraten lassen würdest. Wenn Du an Dir arbeiten würdest. Wenn Dir jemand zeigen würde, wie das wirklich geht. Das ist ein wichtiger Punkt: gerade die Menschen ehrlich zu feedbacken, von denen wir wissen, dass sie noch sehr viel mehr gewinnen könnten, wenn sie es nur angingen. Dann würden sie, um zu Deon zurück zu kommen, ihr dickes Bäuchlein und ihre Wahnsinnsnase endlich abwerfen. Und durchstarten!


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